Viele Ideen und tolles Engagement bei Ideenwerkstatt

BürgerInnen beraten über die zukünftige Entwicklung des Geländes

Nach dem Umzug der Grundschule im Dorf in die Innenstadt und der Aufgabe der Förderschule zum kommenden Schuljahr 2015/2016 steht im Zentrum von Kirchende ein Grundstück von fast 19.000 m² für eine neue Nutzung zur Verfügung.
Um die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in die Planung einzubinden, hatte der SPD-Ortsverein Westende zu einer Ideenwerkstatt eingeladen. Gekommen waren insbesondere Interessierte aus der Nachbarschaft sowie mögliche zukünftige Nutzer. Schon während der gemeinsamen Begehung und Bestandsaufnahme des Geländes wurde deutlich, wie viele persönliche Erinnerungen an die unterschiedlichen Nutzungen der Gebäude die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten. So waren dort ursprünglich die Kirchender Hauptschule und später die Grundschule im Dorf untergebracht. Sogar einen Kindergarten gab es schon in den 50er Jahren, lange bevor die GVS-Kita dort Räume fand. Hier lag der Ursprung der städtischen Jugendarbeit in Ende mit dem „Big Apple“ in den 70ern, die nach 30 Jahren im Begegnungszentrum 2009 mit dem MiTTendriN wieder ins Zentrum von Kirchende zurückkehrte.
So ist es sicherlich eine Überlegung wert, ob nicht durch den Erhalt von Fassadenteilen oder Mauerstücken an die Geschichte erinnert werden sollte.

In der anschließenden Werkstatt wurden unter der Moderation durch den Stadtplaner Frank Boberg in zwei Gruppen Ideen und Rahmenbedingungen für eine zukünftige Entwicklung des ehemaligen Schulareals erarbeitet. Obwohl zwei unterschiedliche Konzeptionen entwickelt wurden, war man sich doch bei den Grundzügen einig.

Die Bebauung sollte kleinteilig sein und gemischte Wohnformen (Geschosswohnungen, Reihen- und Doppelhäuser) sowie Angebote für besondere Wohnformen bereitstellen. Dabei sollten die Gebäudehöhen der Umgebung aufgegriffen werden, lediglich im Bereich der Albert-Schweitzer-Schule konnten sich die Teilnehmer eine dichtere Wohnbebauung vorstellen, die unterschiedlich große barrierefreie Wohnungen für unterschiedliche Nutzergruppen aufnehmen soll. Diese Wohngebäude sollen in geschwungener Linie dem Geländeverlauf folgen.

Einig waren sich die Teilnehmer ebenfalls, dass der Gehölzsaum an der südlichen Hangkante lichter und an ein oder zwei Stellen geöffnet werden soll, um Blickbeziehungen in den Landschaftsraum zu ermöglichen. Prägende Bäume sollen unbedingt erhalten und in ein Konzept integriert werden. Um möglichst wenig Verkehr in das Gelände zu ziehen, sollte der ruhende Verkehr möglichst an den Gebietsrändern untergebracht werden (Parken unter Bäumen). Auch eine behutsame Entwicklung in mehreren Bauabschnitten wurde befürwortet, so dass die Unterkunft für Asylsuchende als temporärer Baustein in das Konzept integriert werden kann. Hier betonten die Teilnehmer die ethische Verantwortung, die wir für diese Menschen haben.

Da das Gebiet sich exzellent dafür eignet, empfiehlt der Workshop eine Teilnahme an dem Landesprogramm „100-Klimasiedlungen in NRW“, das eine Realisierung mit Fördermitteln unterstützt.

Besonders wichtig war den Mitwirkenden, dass das Gelände nicht an einen Investor veräußert wird sondern direkt an Baugruppen oder Bauwillige vermarktet wird. Einerseits könne dadurch eher günstiger Wohnraum geschaffen werden. Andererseits erhofft man sich eine höhere Qualität durch die besondere Identifikation der Bauherren mit ihrem zukünftigen Heim. Das Konzept soll eine Nachbarschaftsbildung ohne Zwänge fördern und unterstützen. Hierzu wünschten sich die Teilnehmer auch gemeinsam getragene Räumlichkeiten wie ein Quartierscafé, Gemeinschaftsräume oder ein kleines Gästeapartment.

Der SPD-Ortsverein Westende dankt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr engagiertes Eintreten für ihre Ideen und wird diese in die politische Diskussion über die Entwicklung des Geländes einbringen.

Der SPD-Bürgermeisterkandidat und Bauausschussvorsitzende Jan Schaberick zeigte sich ebenfalls sehr beeindruckt von den Ergebnissen der Planungswerkstatt und konstatierte: „Genau so stelle ich mir eine frühzeitige Bürgerbeteiligung vor!