SPD – Ortsverein Westende besichtigt das Opel-Werk Bochum

Einen breiten Zuspruch fand das Angebot des SPD-Ortsvereins Westende, die Opelwerke in Bochum zu besichtigen. Weit über 20 Teilnehmer, darunter viele Gäste, nahmen dieses Angebot gerne an. Die Begrüßung und Führung wurde von einem ehemaligen „Opelaner“ mit großem Engagement organisiert. Es war spannend für die Teilnehmer, die Fertigung des Astra und Zafira von der „Blechrolle“ bis zum fertigen PKW verfolgen zu können. Die Rohkarossen entstehen ohne eine menschliche Hand. Roboter schweißen die Blechteile passgenau zusammen und befördern das Blechkleid in die Lackbäder. Erst von diesem farbigen Arbeitsgang bis zur Endabnahme kommt der Mensch wieder in der Produktion vor.
Hier setzten auch nach dem Rundgang im Gespräch mit dem Betriebsrat mit seinem Vorsitzenden Rainer Einenkel die Fragen an. Wie lange dauert die Produktion eines PKW, mit welcher Belegschaftsstärke wird in Bochum gearbeitet? Wie kommt Opel auf dem Weltmarkt an? Alles Fragen, die auch den „Opelanern“ und Betriebsräten immer wieder zu denken geben. Die nächste Generation des Astra soll in wesentlich kürzerer Zeit mit weniger Personal noch in Bochum gebaut werden. Wie teuer darf das Auto dann sein, damit es konkurrenzfähig auf dem Markt angeboten werden kann? Aller Solidarität mit den Betriebsräten der anderen Opel-Werke zum Trotz steht das Bochumer Werk im Wettbewerb mit den anderen Werken der Konzernmutter General Motors. Opel baut schon heute viele Fahrzeuge im Ausland zu günstigeren Löhnen. Doch diese Mitarbeiter dort sind finanziell nicht dazu in der Lage, ihre eigenen Produkte zu kaufen. Die Autos gehen in den Export, wohin auch immer. Noch scheint der Standort in Bochum gesichert zu sein. Doch trotz vieler Zugeständnisse der Arbeitnehmer, wie Anrechnung von Lohnerhöhungen auf außertarifliche Leistungen bis 2010, Kürzungen des Weihnachtsgeldes und die Einführung weiterer Samstagsschichten ohne Sonderzuschläge, weiß niemand so richtig, wie
es in 10 Jahren aussieht. Die Belegschaft, geschrumpft von mehr als 20.000 auf heute noch rd. 5000 MitarbeiterInnen, geht aber doch zuversichtlich an die Gestaltung der Zukunft heran. Die besten Wünsche und zugesicherte Solidarität der Herdecker Gäste nahm man gerne entgegen.