Neue Mitte in Kirchende nimmt Gestalt an

Schon bald stellte sich heraus, dass innerhalb der bereits bebauten Flächen Kirchendes keine Realisierungsmöglichkeit für einen Einkaufsmarkt besteht, der die in heutiger Zeit notwendigen Verkaufsflächen und Parkmöglichkeiten bieten könnte. So kam recht schnell die Fläche zwischen Westender Weg und Kallenberger Weg ins Gespräch. Diese Fläche in städtischem Besitz bot sich geradezu an, da hier eine Abrundung sowie Stärkung des Ortskerns realisiert werden kann.
Auf Grund der Fragen, die auf einem Bürgerforum diskutiert wurden, wurde sowohl ein Einzelhandelsgutachten als auch ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben.
Das Einzelhandelsgutachten unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf, den Stadtteil Kirchende/Westende mit einem großflächigen Lebensmittelmarkt zu versorgen. Das Verkehrsgutachten zeigt auf, dass keine wesentlichen Beeinträchtigungen befürchtet werden müssen. Auf beispielhafte Weise wurden bei der Planung des Zentrums Kirchende die Bürger mit einbezogen. So setzten sich im Juli diesen Jahres Vertreter der Politik und sonstiger gesellschaftlich relevanter Gruppen gemeinsam mit zufällig ausgewählten Bürgern in einer Planungswerkstatt zusammen, um gemeinsam die Zielsetzung der Planung zu erarbeiten. Dabei wurde auch noch einmal die Frage der Standortwahl diskutiert. Der von den Grünen vorgeschlagene Standort an der Hellbracke wurde jedoch einmütig verworfen, da von ihm keinerlei positive Auswirkungen auf den übrigen Einzelhandel in Kirchende zu erwarten seien. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Planungswerkstatt legte die Verwaltung einen Bebauungsplan vor, der die zuständigen Ausschüsse durchlaufen hat und dessen Offenlegung in der Sitzung des Rates Mitte Dezember beschlossen werden soll. Dann haben die Bürger noch einmal Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Wir Herdecker Sozialdemokraten sehen in dem erstellten Bebauungsplan unsere Anforderungen erfüllt. So wird am Westender Weg ein Vollsortimenter mit ausreichend großer Verkaufsfläche, sowie ein Getränkemarkt entstehen. Außerdem könnten z. B. ein Zeitschriftengeschäft und ein Schlüsseldienst oder Schuhmacher das Angebot des Lebensmittelmarktes ergänzen. All diese Geschäfte sollen in einem Gebäude untergebracht werden, das so in den Hang geschoben wird, dass die Blickbeziehung zwischen Ortsmitte und der malerischen Landschaft um Gut Kallenberg möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Die Dachfläche des Gebäudes soll als Platz mit hoher Aufenthaltsqualität gestaltet werden. Dort könnte ein Bistro oder eine Eisdiele entstehen. Wer kann sich nicht vorstellen, hier die Landschaft an einem warmen Sommertag zu genießen?
Ein weiterer eingeschossiger Gebäudeteil soll die Filiale der Sparkasse sowie eine Arztpraxis aufnehmen und den Platz einrahmen. Auch dieser Teil des Gebäudes soll so versetzt errichtet werden, dass der Blick ins Tal möglichst wenig beeinträchtigt wird. Da diese Blickbeziehung den Reiz der Planung ausmacht, haben die SPD- Mitglieder im Umweltausschuss gemeinsam mit den übrigen Fraktionen die Verwaltung aufgefordert, diese im Bebauungsplan sicherzustellen. Ein mit Bäumen gesäumter Fuß- und Radweg grenzt eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen südlich des Lebensmittelmarktes von der freien Landschaft ab.

Jegliche weitere Bebauung entlang des Westender Weges lehnt die Herdecker SPD ab.

Doch Ziel der Planung ist nicht allein der Lebensmittelmarkt. Er könnte die Initialzündung sein für eine weitere positive Entwicklung unseres Ortskerns. Eine Umgestaltung des Geländes
rund um das Gemeindehaus zu einem Dorfplatz wird zukünftig Sommerfeste und Weihnachtsmärkte ermöglichen, die in attraktivem Umfeld viele Besucher anziehen werden.
Vielleicht lassen sich sogar einige Händler überzeugen, hier einmal den Versuch zu wagen, einen Wochenmarkt abzuhalten.
Über einen verbreiterten Bürgersteig mit einer fortgeführten Baumreihe auf der östlichen Seite des Westender Weges wird die Anbindung des neuen Lebensmittelmarktes an den alten Dorfkern verbessert. So entsteht gemeinsam mit dem auf gewerteten Naherholungsgebiet Piepensack eine Flaniermeile, die nicht nur während der Geschäftszeiten zum Spazierengehen und Verweilen einlädt.

Für die Realisierung des Bauvorhabens des Einkaufsmarktes konnte bereits die HGWG gewonnen werden, so dass schon bald, wie Bürgermeister Koch und die Herdecker SPD es sich wünschen, die Bagger anrücken können.

Karin Striepen
(Vorsitzende OV Westende)